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Besseres Gedächtnis ohne REM-Schlaf?

Schlaf fördert die Gedächtnisbildung und lange dachte man, dies passiere im REM-Schlaf, wenn man träumt. Wissenschaftler der Universitäten Basel und Lübeck haben entdeckt, dass eine pharmakologische Unterdrückung des Schlafs mit schnellen Augenbewegungen die Gedächtnisbildung nicht stört, sondern fördert. Damit widerlegen sie die REM-Schlaf-Gedächtnis-Hypothese. Die Ergebnisse wurden von der Wissenschaftszeitschrift «Nature Neuroscience» veröffentlicht.

Menschen speichern neue Informationen besonders gut im Gedächtnis, wenn sie nach dem Lernen schlafen. Die REM-Schlaf-Gedächtnis-Hypothese besagt, dass der REM-Schlaf (Rapid Eye Movement Sleep) besonders wichtig für die Gedächtnisbildung im Schlaf ist. Erste Zweifel an der Richtigkeit dieser Hypothese erwuchsen aus Beobachtungen depressiver Patienten. Paradoxerweise treten bei diesen Patienten unter medikamentöser Behandlung üblicherweise keine Gedächtnisdefizite auf, obwohl die meisten Antidepressiva den REM-Schlaf massiv unterdrücken. mehr...