Im Übereinkommen von Paris hat sich die internationale Staatengemeinschaft 2015 das Ziel gesetzt, den durchschnittlichen globalen Temperaturanstieg gegenüber der vorindustriellen Zeit auf deutlich unter 2 °C zu begrenzen und eine maximale Erwärmung von 1.5 °C anzustreben. Dazu dürfen bis in die zweite Hälfte des Jahrhunderts nicht mehr Treibhausgase in die Atmosphäre gelangen, als durch natürliche und technische Speicher aufgenommen werden. Mit der Ratifizierung des Übereinkommens von Paris hat sich die Schweiz verpflichtet, die Treibhausgasemissionen bis 2030 um 50% gegenüber 1990 zu senken.
Um die Treibhausgaskonzentrationen in der Atmosphäre zu stabilisieren und die Klimaerwärmung abzubremsen, dürften die Pro-Kopf Emissionen für den gesamten Lebensbereich (neben Verkehr auch Energie, Konsum, Ernährung) bei höchstens 600 kg CO2-eq liegen, was angesichts eines Treibhausgasausstoss von 5.4 Tonnen CO2-eq pro Kopf in der Schweiz (bei Berücksichtigung von durch Importgüter im Ausland verursachten Emissionen, beläuft sich die jährlichen Pro-Kopf-Emissionen auf 14 Tonnen CO2-eq) eine herausfordernde Aufgabe ist.1
Das vom Rektorat und der Regenz verabschiedete Projekt «less for more» zielt darauf ab, die Flugemissionen der Universität Basel dauerhaft um 30% zu reduzieren, ohne dabei die Exzellenz in Forschung und Lehre zu beeinträchtigen. «less for more» setzt auf die Kombination von gesamtuniversitären und dezentralen Reduktionsmassnahmen, um den unterschiedlichen Fachkulturen in Forschung und Lehre gerecht zu werden.2
Die Universität Basel hat zur Reduktion ihrer Treibhausgasemissionen in den letzten Jahren verschiedene Massnahmen gestartet, wobei in Forschung, Lehre und Betrieb auf Grundlage eines umfassenden Monitorings nachhaltige Ziele identifiziert, Massnahmen initiiert und Verantwortlichkeiten definiert wurden.3 Ein wichtiger und zentraler Ansatzpunkt sind Flugreisen, da diese für 48% der Treibhausgasemissionen der Universität Basel verantwortlich sind (Energie 43%, Verpflegung 8%). Über den Zeitraum von 2017-2019 emittierte die Universität durchschnittlich über 3'200 Tonnen CO2-eq durch Flugreisen in die Atmosphäre. Auf die Fakultät für Psychologie bezogen, lagen die flugbedingten Treibhausgasemissionen über die Jahre 2017-2019 bei durchschnittlich 137.5 Tonnen CO2-eq.
Die Reduktion von flugbedingten Treibhausgasemissionen leistet einen wichtigen Beitrag zum Klimaschutz im aktuellen «temporal window of opportunity».4 Zudem bieten entsprechende Massnahmen auch die Möglichkeit, einem neuen nachhaltigen und exzellenten Wissenschaftsbetrieb Vorschub zu leisten, sich diesbezüglich als Vorbild zu positionieren und uns sowie unserem wissenschaftlichen Nachwuchs damit einen Vorteil zu verschaffen. Gleichzeitig ist es notwendig, die internationale Vernetzung unserer Forschung und damit unseres wissenschaftlichen Nachwuchses zu unterstützen.
Die Fakultät für Psychologie anerkennt die Wichtigkeit, ihre wissenschaftlichen und akademischen Aktivitäten nachhaltig zu gestalten, ihre Verantwortung in der Reduktion von CO2-Emissionen wahrzunehmen und in der strategischen Planung zu unterstützen. Die Fakultät für Psychologie setzt sich die Reduktion der flugbedingten CO2-Emissionen um 50% zum Ziel. Die konkrete Zielvorgabe berechnet sich auf Basis des 3-jährigen Durchschnitts der flugbedingten CO2-Emissionen für die Jahre 2017-2019. Zur Erreichung dieses Ziels werden drei Massnahmen formuliert, wobei jede Abteilung die Massnahmen selbstverantwortlich auswählt und umsetzt:
Die Fachstelle für Nachhaltigkeit hat für 2017-2019 rückwirkend die Flüge der Fakultät für Psychologie und ihrer Abteilungen erfasst und die flugbedingten Treibhausgasemissionen ermittelt. Diese lagen bei durchschnittlich 137'671 Tonnen CO2.
Auf der Grundlage dieser absoluten Werte wird das gerundete CO2-Kontingent auf 13 Kilogramm festgelegt pro Stellenprozent5 sowie die CO2-Kontingente der Abteilungen berechnet6. Das CO2-Kontingent der Fakultät und der betreffenden Abteilungen werden auf Antrag von der Geschäftsführung für das kommende Jahr angepasst, wobei ein Stellenprozent eine Veränderung des CO2-Kontingents der Fakultät sowie der betreffenden Abteilung um 13 Kilogramm entspricht. Durch diese Anpassungen werden Veränderungen der Fakultäts- und Abteilungskontingente, bei Veränderung der Stellenprozente der Fakultät und Abteilungen, aufgrund von Drittmittelprojekten ermöglicht.
Auf Grundlage der Analyse der flugbedingten Treibhausgasemissionen über die Jahre 2017-2019 sind folgende Effekte der Umsetzung der geplanten Massnahmen wahrscheinlich:
Die beschriebenen Massnahmen zur Reduktion der flugbedingten CO2-Emissionen sollen durch weitere unterstützende Massnahmen begleitet werden, um einerseits mögliche Beeinträchtigungen und Einschränkungen auszugleichen und andererseits die Möglichkeiten einer nachhaltigen und exzellenten Forschung zu unterstützen:
1 Bundesamt für Umwelt (2021): https://www.bafu.admin.ch/bafu/de/home/themen/klima/inkuerze.html
2 Fachstelle für Nachhaltigkeit (2021): https://www.unibas.ch/de/Universitaet/Administration-Services/Generalsekretariat/Nachhaltigkeit/Campus/Flugreisen.html
3 Fachstelle für Nachhaltigkeit (2021): https://www.unibas.ch/dam/jcr:36e00199-1c98-40ea-b075-2db9addd3285/191029_Ziele_und_Massnahmen_final.pdf
4 Conservation International, https://www.conservation.org/blog/un-climate-talks-the-window-of-opportunity-is-open-but-barely
5 ((CO2-Emmission in Tonnen 20217-2019)/3)*50%)/(Strukturelle Stellenprozente der Fakultät), d.h. 68'730kg/5237%)
6 (((CO2-Emmission in Tonnen 20217-2019)/3)*50%)*(Abteilungsgrösse in strukturellen Stellenprozenten/strukturelle Stellenprozente der Fakultät)
Stand: 12.05.2021
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Uni Basel on Ecosia ist eine von Studierenden geführte Ecosia on Campus Kampagne mit dem Ziel, Ecosia als Standardsuchmaschine an der Uni Basel einzurichten.
Seit Herbstsemester 2020 ist die Kampagne auch ein Projekt der AG Nachhaltigkeit.
Mit dem eigens für die Uni Basel kreierten Link konnten bereits über 600 Bäume gepflanzt werden (Status Juni 2021). Dies ist vielen Einzelpersonen zu verdanken, die Ecosia auf ihren Computern installiert haben.
Die nächsten Schritte sind weiterhin auf Ecosia aufmerksam zu machen, dazu stehen spannende Aktionen und tolle Gespräche an, unter anderem mit der Fakultät für Psychologie, die in ihrer Fakultätsversammlung vom 23.06.2021 beschlossen hat, ein Pilotprojekt zu starten.
Dabei soll auf den Computern der Fakultät die Suchmaschine installiert werden, um in einem ersten Schritt zu erörtern, ob Ecosia für die Universität eine gute Alternative wäre. Nach einem erfolgreichen Abschluss des Pilotprojekts soll mit möglichst vielen Stimmen aus der Fakultät und dem Ok der IT ein Antrag ans Rektorat gestellt werden, dass die gesamte Universität Basel den Switch zu Ecosia vollzieht.