Master of Advanced Studies Humanistische Psychotherapie
Der psychotherapeutische Weiterbildungsstudiengang Master of Advanced Studies Humanistische Psychotherapie vermittelt ein umfassendes, theoretisch und empirisch fundiertes Modell des psychischen Erlebens, des Verhaltens, der Entstehung und des Verlaufs psychischer Störungen und Krankheiten sowie des psychotherapeutischen Veränderungsprozesses. Ziel des Weiterbildungsstudiengangs Master of Advanced Studies Humanistische Psychotherapie ist die Qualifizierung zu fachlich und zwischenmenschlich kompetenten Psychotherapeut:innen sowie ihre Befähigung zur eigenverantwortlichen Berufsausübung in unterschiedlichen Settings und mit dem ganzen Spektrum an psychischen Störungen und Problemen.
Der Weiterbildungsstudiengang Master of Advanced Studies Humanistische Psychotherapie basiert auf den Ergebnissen der Psychotherapie- und Interventionsforschung und vermittelt den Einsatz von evidenz-basierten Interventionen, das Verständnis psychischer Probleme und Störungen sowie den Einsatz von therapeutischen Psychotherapeut:innenvorgehen und -verhalten. Dies befähigt zur Gestaltung einer tragfähigen und supportiven therapeutischen Arbeitsbeziehung, zur nichtdirektiven Gestaltung des Veränderungsprozesses, dem Aufbau von nachhaltiger Veränderungsmotivation und -kompetenzen, zur Klärung und Bearbeitung von zwischenmenschlichen emotionalen Mustern sowie der Anwendung dieser Fähigkeiten in der Behandlung von psychischen Störungen und der psychotherapeutischen Mitbehandlung von somatischen Erkrankungen. Die Humanistische Psychotherapie ist wissenschaftlich evaluiert und umfasst unter anderem den Personzentrierten Ansatz, die Motivierende Gesprächsführung und die Emotionsfokussierte Psychotherapie.
Der Master of Advanced Studies Humanistische Psychotherapie qualifiziert zur eigenverantwortlichen Berufsausübung und Absolvent:innen dieses Weiterbildungsstudiengangs werden als selbständig tätige Psychotherapeut:innen oder in Institutionen der stationären oder ambulanten psychiatrisch-psychotherapeutischen Versorgung tätig sein. Sie leisten damit einen wichtigen Beitrag in der psychotherapeutischen Grundversorgung.
Der psychotherapeutische Weiterbildungsstudiengang Master of Advanced Studies Humanistische Psychotherapie wird unter der Trägerschaft der Fakultät für Psychologie durchgeführt. Die Akkreditierungsprozess des Weiterbildungsstudiengangs durch das Bundesamt für Gesundheit BAG wird 2024 eingereicht, die Akkreditierung wird 2025 erwartet.
Grundlagen und Ziele der humanistischen Psychotherapie
Die Humanistische Psychotherapie ist ein etablierter und wissenschaftlich anerkannter psychotherapeutischer Ansatz, welcher der Frage nachgeht, was es heisst Mensch zu sein und wie dieses Verständnis dazu beiträgt, ein erfülltes Leben zu leben. Die Annahmen und Ziele der humanistischen Psychotherapie lassen sich auf vier Punkte verdichten:
- Die kongruente, empathische und wertschätzende therapeutischen Beziehung ist die wichtigste Grundlage und Voraussetzung einer humanistischen Psychotherapie. Dabei ist das subjektive Erleben der Klient:in der Ausgangspunkt, um die Klient:in in empathisch zu verstehen und damit eine neue und emotional wertschätzende zwischenmenschliche Erfahrung zu ermöglichen.
- Der psychotherapeutische Prozess ist ausgerichtet auf das emotions- und erfahrungsvertiefende Erleben im Sinne einer unmittelbaren und fortlaufenden Bewusstwerdung von Empfindungen, Gedanken, Erfahrungen und Wünschen. Das subjektive Wahrnehmen und Erleben ist dabei der Ausgangspunkt hin zu einer adaptiven und bewussten Erfahrung im Kontext einer empathischen und unterstützenden Beziehung.
- Die Psychotherapie ist integrierend und gestaltend auf persönliches Wachstum und persönliche Bedeutung ausgerichtet. Die Klient:in ist dabei die Agent:in ihrer eigenen Bedeutung und Erfahrung, welche ein essenzieller Bestandteil ihres Menschseins ist.
- Der psychotherapeutische Prozess ist personzentriert. Dies bedeutet, dass die Klient:in Wertschätzung und Respekt erfährt und als einzigartiges Individuum wahrgenommen wird. Die Emotionen, Verhaltensweisen und Fähigkeiten der Klient:in können als Ausdruck einer bestimmten klinisch-diagnostischen Kategorie angesehen werden, sie wird aber nie auf eine solche reduziert.