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Säuglinge schonend auf Stress testen

Bei Neugeborenen steigt – ähnlich wie bei Erwachsenen – nach dem Aufwachen die Konzentration des Stresshormons Cortisol im Speichel deutlich an. Das berichtet ein Forscherteam der Universität Basel und der Ruhr-Universität Bochum in der Zeitschrift «Psychoneuroendocrinology». Diese Erkenntnis könnte in Zukunft genutzt werden, um bei Neugeborenen Krankheiten hormonproduzierender Organe zu diagnostizieren.

Bei Erwachsenen untersuchen Wissenschaftler Stresshormone üblicherweise, indem sie die Probanden im Experiment einer stressigen Situation aussetzen. Da ein vergleichbares Vorgehen aus ethischen Gründen bei Neugeborenen nicht denkbar ist, ist es schwieriger herauszufinden, wie gut ihr Stresssystem entwickelt ist. Das deutsch-schweizerische Forscherteam um Prof. Gunther Meinlschmidt umging dieses Problem, indem es das Aufwachen als eine natürliche «Stresssituation» für das Neugeborene betrachtete. Bei Erwachsenen steigt die Konzentration des Hormons Cortisol nach dem Aufwachen an, vermutlich um den Körper auf die Anforderungen des Tages vorzubereiten. In welchem Alter dieser Cortisolanstieg nachweisbar ist, war bislang unbekannt. mehr...