Modul I Grundlagen

Das Ziel von Modul I ist den Teilnehmenden ein umfassendes, theoretisch und empirisch fundiertes, praxisrelevantes Modell des psychischen Erlebens und Verhaltens, der Entstehung und Aufrechterhaltung psychischer Störungen und Krankheiten sowie von psychotherapeutischen Veränderungsprozessen zu vermitteln. Dies bedeutet, dass die Weiterbildungsteilnehmenden mit den wissenschaftlichen Erkenntnissen aus der Psychotherapieforschung vertraut sind und die therapeutische Grundhaltung in der psychotherapeutischen Praxis verwirklichen können. Sie sind in der Lage, eigene Gefühle und Probleme in der psychotherapeutischen Beziehung wahrzunehmen und damit in einer für die Klientinnen und Klienten förderlichen Art und Weise umzugehen. Die Teilnehmenden sind fähig zur direkten Auseinandersetzung.

Aufbau

Das Modul I besteht aus Gruppenselbsterfahrung und dem Basistraining mit Gruppensupervision, die jeweils als geschlossene Veranstaltung in einem Bildungszentrum stattfinden. Das ganze Modul wird, mit Ausnahme der Gruppenselbsterfahrung, von zwei gleichbleibenden Ausbilderinnen oder Ausbildern durchgeführt. Die Gruppensupervision dient der Umsetzung des Gelernten in die praktische Arbeit und der Unterstützung und Kontrolle der therapeutischen Arbeit. Sie findet in Kleingruppen zwischen den Blöcken statt. Spätestens im Verlauf von Modul I muss die Möglichkeit zu psychotherapeutischer Arbeit mit KlientInnen bestehen. Im Modul I müssen mindestens 90 Stunden eigene therapeutische Arbeit geleistet werden. Diese steht unter regelmässiger Supervision durch die Leitenden des Basistrainings. Im Verlaufe von Modul I müssen mindestens 3 Falldokumentationen erstellt werden. Das Modul I wird mit einer Evaluation abgeschlossen, die über die Fortführung der Weiterbildungsstudienganges entscheidet.

Gruppenselbsterfahrung

lic. phil Franziska von Känel

Dr. phil. Peter Eggli

Das Modul I beginnt mit der Selbsterfahrung in der Gruppe und verteilt sich im ersten Halbjahr auf 4 Termine. Die Gruppenselbsterfahrung wird von von lic. phil Franziska von Känel und Dr. phil. Peter Eggli geleitet, die später im Modul I keine weiteren Funktionen mehr inne haben werden.

Die Gruppenselbsterfahrung finden an folgenden Termine statt:

  • 1. bis 3. Februar 2018 (Do-Sa)
  • 9. und 10. März 2018 (Fr-Sa)
  • 13. und 14. April 2018 (Fr-Sa)
  • 15. und 16. Juni 2018 (Fr-Sa)

lic. phil Franziska von Känel ist eidgenössisch-anerkannte Psychotherapeutin sowie Ausbilderin und Supervisorin pcaSuisse. Nach mehrjähriger Tätigkeit als Psychotherapeutin am Psychiatrischen Ambulatorium Baselland und als Schulpsychologin in Olten begleitet lic. phil Franziska von Känel als personzentrierte Psychotherapeutin seit 2005 in eigener Praxis in Basel erwachsenen Menschen jeden Alters, mit besonderem Fokus darauf, wie es gelingen kann, mit Menschen mit frühen Störungen und Bindungsstörungen in Kontakt zu kommen.

Dr. phil. Peter Eggli ist eidgenössisch-anerkannter Psychotherapeut sowie Ausbilder und Supervisor pcaSuisse. Er ist ausgebildet in Personzentrierter Psychotherapie und hat sich in diversen Weiterbildungen mit weiteren therapeutischen Ansätzen vertraut gemacht. Nach mehrjähriger Tätigkeit in Lehre und Forschung, psychotherapeutischer und leitender Tätigkeit im Suchtbereich sowie in der Behandlung von psychosomatischen und neurologischen Erkrankungen, leitet er derzeit den Fachbereich Beratung und Therapie in einer Suchthilfeinstitution. Zudem arbeitet er als Psychotherapeut in eigener Praxis. Die Orientierung am humanistischen Psychotherapieverständnis erlebt er als sehr tragend und bereichernd in der Gestaltung eines förderlichen psychotherapeutischen Klimas; die Grundlage für jeglichen therapeutischen Prozess.

Basistraining und Gruppensupervision

lic. phil. Claudia Seiler

lic. sc. rel. Angelo Lottaz

Das Basistraining erstreckt sich über anderthalb Jahre, verteilt sich über 6 dreitägige und 2 viertägige Seminare und beinhaltet auch die Gruppensupervision. Das Basistraining wird durch lic. sc. rel. Angelo Lottaz und lic. phil. Claudia Seiler geleitet. Die Seminare werden extern in einem Kurszentrum durchgeführt. Die Gruppensupervision findet in Kleingruppen in und zwischen den Seminaren statt. Die Gruppensupervision findet in Kleingruppen mit maximal 6 Teilnehmenden zwischen den Seminaren statt. Sie wird durch lic. phil. Claudia Seiler und lic. sc. rel. Angelo Lottaz durchgeführt. Die Supervisionsgruppen werden am Anfang des Basistrainings gebildet und die Supervisionstermine mit den einzelnen Gruppen direkt vereinbart.

Das Basistrainings finden an folgenden Termine statt: 

  • 24. bis 26. Mai 2018: Intrinsische Motivation, triadische Grundhaltung, aktives Zuhören
  • 16. bis 18. August 2018: Hintergrund der humanistischen Psychologie und philosophische Grundlagen, Entwicklung des Personzentrierten  Ansatzes durch Carl Rogers, Therapietheorie, Aspekte neuerer Psychotherapieforschung
  • 18. bis 20. Oktober 2018: Persönlichkeitstheorie und Störungsmodell, Prozessstufen und Prozessdiagnostik, Erstgespräch, Diagnostik und Therapieplanung, Klärung des therapeutischen Mandates
  • 6. bis 9. Februar 2019: Beziehungsgestaltung in schwierigen Situationen, Krise und Krisenintervention, Suizidalität
  • 3. bis 6. April 2019: Schwere Störungen, Psychosomatik, Depression, u.a. Möglichkeiten und Grenzen des Personzentrierten Ansatzes, Evaluation
  • 13. bis 15. Juni 2019: Symbolisierungsprozesse, Focusing, Emotions-Fokussierte Therapie, Evaluation
  • 22. bis 24. August 2019: Systemische Perspektive, Familie, Kinder, ältere Menschen, Gender, Kultur
  • 3. bis 5. Oktober 2019: Abschluss Modul I. Abschluss von Therapien, Störungen der Therapie, Qualitätskontrolle

lic. phil. Claudia Seiler ist eidgenössisch-anerkannte Psychotherapeutin, Ausbilderin und Supervisorin pca. Sie arbeitet in einer psychotherapeutischen Praxisgemeinschaft in Bern mit Kindern und Jugendlichen unter Einbezug ihres familiären und sozialen Bezugssystems, jungen Erwachsenen und biete Beratung und Supervision für Menschen aus dem psychosozialen Berufsfeld an. Nach der Erstausbildung in Sozialarbeit und Sozialpädagogik an der Höheren Fachschule für Soziale Arbeit HFS in Solothurn und dem Psychologiestudium an der Universität Bern arbeitete sie fünf Jahre am Kinder- und Jugendpsychiatrischen Dienst im Kanton Solothurn und 12 Jahre an der Universitätsklinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie und Psychotherapie Klinik in Bern. In ihrer Tätigkeiten hat sie die Erfahrung gemacht, dass Veränderungs- und Entwicklungsprozesse dann in Gang kommen, wenn - trotz oder dank des professionellen Rahmens – eine echte Begegnung möglich wird. Diese Erfahrung hat sich für sie im Verlauf ihrer psychotherapeutischen Arbeit, aber auch in ihrer Aufgabe als Mutter zweier Kinder immer wieder bestätigt. Von besonderer Bedeutung ist für sie das Verstehen des inneren Bezugsrahmen jedes einzelnen und die personzentrierte Begegnung mit jedem einzelnen Mitgliede des Familiensystem, die schlussendlich Veränderung bewirkt und ermöglicht.

lic. sc. rel. Angelo Lottaz ist eidgenössischanerkannter Psychotherapeut, Ausbilder und Supervisor pca. Seit 1992 arbeitet er in psychotherapeutische Praxis mit dem Schwerpunkt schwerer Traumatisierungen und bietet zudem als Ausbilder und Supervisor Seminare zu Psychotherapie und Spiritualität, Ethik und Trauma an. Nach dem Studium der Theologie (Fribourg, Paris) und Psychologie (Fribourg, Bern) war lic. phil. Angelo Lottaz als Jugendseelsorger tätig und am Aufbau des Therapiezentrums für Folteropfer des SRK in Bern beteiligt. Gerade in sogenannt schwierigen Arbeitsfeldern, beispielsweise in der Arbeit mit als untherapierbar geltenden straffällig gewordenen Jugendlichen, mit Opfern der Folter oder mit Menschen, die sehr früh schwer traumatisiert worden sind erlebte er die Angemessenheit und Wirksamkeit des Personzentrierten Ansatzes: Gelingt es, tatsächlich mit dem Menschen in Beziehung zu treten, werden vielfältige und ganz verschiedengestaltige Entwicklungsprozesse möglich, gerade auch dort, wo üblicherweise eher schlechte Prognosen gestellt werden. Diese Art von auf die Person fokussierten Arbeitens war für ihn einerseits immer wieder eine grosse persönliche Herausforderung, erwies sich aber über all die Jahre hin auch als unglaublich belebend und erfüllend: es macht dankbar und demütig miterleben zu dürfen, wie in der therapeutischen Beziehung das Gegenüber zu seinen menschlichen Ressourcen zurückfinden kann.