Entwicklung

Entwicklungs- und Persönlichkeitspsychologie

Die Entwicklungspsychologie untersucht Bedingungen für die Veränderung und Stabilisierung des Verhaltens und Erlebens über die gesamte Lebensspanne (Intrauterine Zeit, Säuglingsalter, Kindheit, Jugendalter, Erwachsenenalter, Alter). Sie geht davon aus, dass es zwischen Menschen zum einen vergleichbare und irreversible Veränderungsreihen gibt. Andererseits gibt es auch beträchtliche Unterschiede zwischen den Individuen. Die Entwicklungspsychologie wird in verschiedene Inhaltsbereiche unterteilt: Psychomotorik, Denken, Sprache, Sozialverhalten, Emotionen, Moral etc. Über die gesamte Lebensspanne und ganz besonders in den ersten Lebensjahren wird mit diagnostischen Verfahren der Entwicklungsstand präzise erfasst, um bei allfälligen Entwicklungsverzögerungen oder bei Entwicklungsvorsprung den Betroffenen geeignete individuelle Fördermassnahmen und Erziehungshilfen anzubieten.

Die Persönlichkeitspsychologie betrachtet den Menschen in seiner Ganzheit. Besonderes Augenmerk liegt auf den eine Person charakterisierenden Eigenschaften, die für ein konsistentes Muster im Fühlen, Denken und Handeln ausschlaggebend sind. Die Persönlichkeitspsychologie unterscheidet vier Fragestellungen.

Gemeinsamkeiten hinsichtlich der Persönlichkeit zwischen den Menschen.

  1. Unterschiede zwischen den Menschen hinsichtlich verschiedener Merkmale der Persönlichkeit. Im Alltag bekannt sind Fragen nach Unterschieden zur Intelligenz, sozialer Verträglichkeit, Gewissenhaftigkeit, psychischer Widerstandsfähigkeit etc.

  2. Ganzheitliche Persönlichkeitsstruktur. Es geht um die Organisation und das Zusammenspiel der verschiedenen Funktionsbereiche des Menschen.

  3. Veränderung der Persönlichkeitsstruktur über die Lebensspanne. Erneut unterscheidet man generelle in allen Menschen gleichsam wirkende Veränderungsmuster von individuellen Veränderungen der Persönlichkeitsstruktur.

Wie in der Entwicklungspsychologie werden die Veränderungs- und Stabilisierungsprozesse der Persönlichkeit über die Lebensspanne häufig in Funktionslängsschnitten betrachtet.