Masterprojekte der Sozialpsychologie

Nachfolgend beschreiben wir Masterprojekte, die wir im HS22 anbieten, sowie den grundlegenden Aufbau der Masterprojekte.

Auf dem Arbeitsmarkt ist es von besonderem Nutzen, psychologisches Wissen sowie methodische und zwischenmenschliche Fähigkeiten zu besitzen. Das Masterprojekt in der Sozialpsychologie baut mit Ihnen gemeinsam dieses Wissen und diese Fähigkeiten auf und aus. Dafür investieren wir intensiv in die Gestaltung und Umsetzung der Masterprojekte. Im Wissen um diese besondere Rolle investieren wir intensiv in die Gestaltung und Umsetzung der Masterprojekte. Es ist uns wichtig, dass Sie fasziniert sind, dass Sie mit Spass und Motivation lernen, und dass Sie Ihr Studium bestens gerüstet beenden.

Das Masterprojekt ist ein ganz besonderer Teil des Studiums. Während des Masterstudiums verwirklichen Sie Projektideen, lernen spannende Forschungsbereiche kennen und lassen sich von Ihren Interessen leiten. In enger Zusammenarbeit mit den Betreuenden entwickeln Sie Forschungsfragen, planen und erheben eigene Studien, analysieren die Daten und verschriftlichen die Ergebnisse.

Aufbau der Masterprojekte

Die Konzeption der Veranstaltung ist auf die engagierte Begleitung und Förderung der Teilnehmenden bis zur Masterarbeit ausgerichtet.

  • Im ersten Semester lesen Sie sich in das Themenfeld des Masterprojekts ein. Gemeinsam mit Ihrer Betreuungsperson wählen Sie eine Fragestellung aus, die Sie inhaltlich besonders spannend finden. Gemeinsam überlegen Sie, wie sich diese Fragestellung in Theorie und Praxis darstellt und wie sie getestet werden kann.
  • Im zweiten Semester planen und erheben Sie Experimente oder Feldstudien, analysieren ihre selbst erhobenen Daten und verschriftlichen die Ergebnisse. Nebenei werden Sie mit typischen Abläufen in der Forschungsarbeit vertraut und entwickeln einen wertvollen Werkzeugkasten für Ihre spätere berufliche Tätigkeit.
  • Im dritten Semester präsentieren Sie Ihr ausgereiftes Studiendesign im Masterkolloquium, planen und erheben Ihre Studie, deren Daten Sie dann für Ihre Masterarbeit eigenständig analysieren und verschriftlichen.
Ausschluss

Masterprojekt zu sozialem Ausschluss

Sozialer Ausschluss ist allgegenwärtig. Egal ob unbeabsichtigt oder willentlich eingesetzt, z.B. zur Bestrafung derer, die gegen soziale Normen oder Gesetze verstossen. Das Gefühl sozial ausgeschlossen zu werden schmerzt, egal von wem und unter welchen Umständen.

Weshalb werden Personen trotzdem ausgeschlossen und welche Effekte hat dies auf die Täter:innen und Betroffenen? Wie bewerten Beobachtende sozialen Ausschluss und in welchen Situationen wird dieser als gerechtfertigt wahrgenommen? Ist sozialer Ausschluss unabhängig von der Quelle immer gleich schmerzhaft oder ist es schlimmer von engen Vertrauten ausgeschlossen zu werden? Wie nehmen wir andere wahr, die uns ausgeschlossen haben und wie kann dies bei der Bewältigung der negativen Effekte hilfreich sein?

Fragen wie diese - und viele weitere - werden im Masterprojekt zu sozialem Ausschluss behandelt und sind sowohl im universitären Forschungskontext sowie auch im Schul-, Arbeits- oder privaten Alltag von hoher Bedeutung.

Dieses Masterprojekt wird von Melissa Jauch und Elianne Albath auf Deutsch oder Englisch angeboten.

Gruppenprozesse

Masterprojekt zu Gruppenprozessen und motivationaler Orientierung

Motivationale Orientierung beschreibt die Tendenz der Menschen, sich entweder von idealen Zielen und positiven Ergebnissen, die sie zu erreichen versuchen (Schwerpunkt "Förderung"), oder von Pflichten und negativen Ergebnissen, die sie zu vermeiden versuchen (Schwerpunkt "Prävention"), leiten zu lassen. Menschen, die gesünder werden wollen, können zum Beispiel versuchen, ihre sportlichen Aktivitäten zu steigern (eine Förderungsstrategie) oder darauf achten, Junkfood zu vermeiden (eine Präventionsstrategie). Ein weiteres Beispiel: Lösungen für Umweltprobleme können sich entweder um die Entwicklung neuer, nachhaltigerer Energien (eine Förderstrategie) oder um die Umsetzung von Massnahmen zur Verringerung des Energieverbrauchs (eine Präventionsstrategie) drehen.
Eine umfangreiche Literatur hat sich mit den Auswirkungen von Förderungs- und Präventionstendenzen auf das Gesundheitsverhalten und die Umweltpsychologie befasst. Bisher wurde jedoch kaum untersucht, wie diese Tendenzen mit sozialen und zwischenmenschlichen Prozessen zusammenhängen könnten, d. h. mit verschiedenen Arten, sich mit Anderen zu beschäftigen und in einer Gruppe zu interagieren. In diesem Masterprojekt sollen solche und ähnliche Gruppenprozesse untersucht werden:

*Zwischenmenschliches Vertrauen: Haben Menschen mit dem Fokus “Förderung“ (im Vergleich zur “Prävention“) ein stärkeres Vertrauen in andere im Allgemeinen und welche Folgen hat dies für das soziale Leben (soziale Beziehungen, gesellschaftlicher Zusammenhalt, etc.)?

*Politisches Vertrauen: Haben Menschen mit dem Fokus “Förderung“ (im Vergleich zur “Prävention“) ein stärkeres Vertrauen in Führungspersönlichkeiten und politische Persönlichkeiten und welche Folgen hat dies für das politische und gesellschaftliche Leben?

*Sozialer Einfluss: Achten Menschen mit dem Fokus “Prävention“ (im Vergleich zu “Förderung“) stärker auf soziale Normen und darauf, was andere Menschen denken und tun? Was sind die Folgen für Versuche sozialen Einfluss auszuüben, überzeugende Botschaften zu generieren etc.?

Dieses Masterprojekt wird von Fanny Lalot auf Englisch angeboten.

Trust

Masterprojekt zum Aufbau, Verlust und Wiederherstellung von Vertrauen

Vertrauen ist ein entscheidender Aspekt in allen Formen von Beziehungen. Es bestimmt die Zufriedenheit der Partner in einer Liebesbeziehung, die Bereitschaft der Kund:innen, bei einem Unternehmen zu kaufen, und die Wahlbeteiligung der Bürger:innen und ihre Unterstützung für ihre Regierung. Es gibt zahlreiche Forschung dazu, wie Vertrauen entsteht und welche Folgen Vertrauen für den Einzelnen hat. Im Vergleich dazu ist jedoch viel weniger über die Folgen des Vertrauensverlusts (wenn das Vertrauen missbraucht wurde) und über den Wiederaufbau des Vertrauens bekannt. Dieses Masterprojekt zielt darauf ab, die Faktoren zu untersuchen, die sich auf verschiedenen Ebenen auf den Aufbau, den Verlust und die Wiederherstellung von Vertrauen auswirken, zum Beispiel:

*Auf der zwischenmenschlichen Ebene: Was passiert, wenn sich ein:e Freund:in oder Partner:in von einem nahestehenden Menschen verraten fühlt? Was können beide Parteien tun, um das Vertrauen wiederherzustellen?

*Auf der organisatorischen Ebene: Welche Folgen hat es für ein Unternehmen, wenn es das Vertrauen seiner Kund:innen verliert, und wie kann es dieses wiedergewinnen?

*Auf politischer Ebene: Welche Ereignisse können zu einem Vertrauensverlust gegenüber Politikern führen (schlechte Leistungen, politische Skandale), was sind die Folgen und wie kann das politische Vertrauen wiederhergestellt werden?

Dieses Masterprojekt wird von Fanny Lalot auf Englisch angeboten.

Team Masterprojekte Sozialpsychologie


Fotos:
Young Asian business team work together in project brainstorm meeting © Sushiman @ Adobe Stock
Exclusion © Frog 974 @ Adobe Stock
The red human figure extends its influence to the neighboring figures © Andrii Yalanskyi © Adobe Stock
Wooden scale balancing two big balls @ fotogestoeber  © Adobe Stock
Team-Fotos @ Dominik Maiori @ Abteilung Sozialpsychologie