Masterprojekte der Sozialpsychologie

Nachfolgend beschreiben wir Masterprojekte, die wir aktuell anbieten, sowie den grundlegenden Aufbau der Masterprojekte.

Auf dem Arbeitsmarkt ist es von besonderem Nutzen, psychologisches Wissen sowie methodische und zwischenmenschliche Fähigkeiten zu besitzen. Das Masterprojekt in der Sozialpsychologie baut mit Ihnen gemeinsam dieses Wissen und diese Fähigkeiten auf und aus. Dafür investieren wir intensiv in die Gestaltung und Umsetzung der Masterprojekte. Im Wissen um diese besondere Rolle investieren wir intensiv in die Gestaltung und Umsetzung der Masterprojekte. Es ist uns wichtig, dass Sie fasziniert sind, dass Sie mit Spass und Motivation lernen, und dass Sie Ihr Studium bestens gerüstet beenden.

Das Masterprojekt ist ein ganz besonderer Teil des Studiums. Während des Masterstudiums verwirklichen Sie Projektideen, lernen spannende Forschungsbereiche kennen und lassen sich von Ihren Interessen leiten. In enger Zusammenarbeit mit den Betreuenden entwickeln Sie Forschungsfragen, planen und erheben eigene Studien, analysieren die Daten und verschriftlichen die Ergebnisse.

Aufbau der Masterprojekte

Die Konzeption der Veranstaltung ist auf die engagierte Begleitung und Förderung der Teilnehmenden bis zur Masterarbeit ausgerichtet.

  • Im ersten Semester lesen Sie sich in das Themenfeld des Masterprojekts ein. Gemeinsam mit Ihrer Betreuungsperson wählen Sie eine Fragestellung aus, die Sie inhaltlich besonders spannend finden. Gemeinsam überlegen Sie, wie sich diese Fragestellung in Theorie und Praxis darstellt und wie sie getestet werden kann.
  • Im zweiten Semester planen und erheben Sie Experimente oder Feldstudien, analysieren ihre selbst erhobenen Daten und verschriftlichen die Ergebnisse. Nebenei werden Sie mit typischen Abläufen in der Forschungsarbeit vertraut und entwickeln einen wertvollen Werkzeugkasten für Ihre spätere berufliche Tätigkeit.
  • Im dritten Semester präsentieren Sie Ihr ausgereiftes Studiendesign im Masterkolloquium, planen und erheben Ihre Studie, deren Daten Sie dann für Ihre Masterarbeit eigenständig analysieren und verschriftlichen.
Vertrauensforschung

Masterprojekt zur Vertrauensforschung in digitalen Zeiten

«Vertraust du mir?», «Du hast mein Vertrauen missbraucht!». Dies sind Fragen und Sätze, die wir aus dem Alltag kennen. Aus psychologischer Perspektive ist Vertrauen definiert als ein psychologischer Zustand, der die Absicht umfasst, Verletzlichkeit zu akzeptieren, die auf den positiven Erwartungen an die Absichten oder das Verhalten einer anderen Person beruht. Nach dieser Auffassung ist Vertrauen eine Verhaltensabsicht, die zu einer größeren Risikobereitschaft in sozialen Situationen führt, die eine besondere Verletzlichkeit impliziert (Rousseau et al. 1998, p. 395). Vertrauensforschung ist ein sehr breites Feld, welches aus sozialpsychologischer Sicht viele Möglichkeiten in sich trägt. Aktuelle Fragestellungen zu Vertrauen umfassen auch der Faktor des technologischen Wandels. Digitale Teams, ChatGPT und medienvermittelte Kommunikation sind Ansatzpunkte für moderne Fragestellungen in einem breiten Forschungsfeld.

Dieses Masterprojekt wird von Anna-Marie Bertram auf Deutsch oder Englisch angeboten.

Call-Out-Culture

Masterprojekt zur Call-Out Culture und Meinungsdiversität

«Calling Out» bedeutet, jemanden öffentlich für begangenes Fehlverhalten zu kritisieren und somit mit Hilfe von sozialem Druck die kulturelle Ächtung der Zielpersonen zu erreichen. Calling-Out kann ein effektives Mittel sein, mächtige oder privilegierte Menschen zur Verantwortung zu ziehen. Somit kann Calling-Out vor allem diskriminierten oder marginalisierten Gruppen eine Stimme geben. Häufig wird aber auch kritisiert, dass Calling-Out die freie Meinungsäusserung und den offenen Diskurs über bestimmte Themen einschränkt und somit Meinungsdiversität reduziert. Aus sozialpsychologischer Sicht bietet diese Themenfeld zahlreiche spannende Fragen, wie z.B.: Welche situationalen und persönlichen Umstände müssen gegeben sein, damit Menschen bereit sind, sich auch mit konträren Meinungen (inhaltlich) auseinanderzusetzen? Wann hat Calling-Out positive Effekte (z.B. weil es zu Umdenken führt), wann negative (z.B. weil es Polarisierung und Radikalisierung erhöht)? Wie wird das Erleben und Beobachten von Calling-Out von Aussenstehenden bewertet, wie beeinflusst es soziale Normen? Geht Calling-Out mit klinisch relevanten Phänomenen einher (z.B. Vermeidungsverhalten, dysfunktionale Attributionsstile)?

Dieses Masterprojekt wird von Melissa Jauch auf Deutsch oder Englisch angeboten.

Suizidprävention

Masterprojekt zur Suizidpräventionsforschung durch Smartphone-basierte Datenerhebung

Erfahrungen und Gedanken im täglichen Leben können wertvolle Warnsignale für suizidale Krisen sein. In der SIMON-Studie, wortwörtlich «Beobachten von Suizidgedanken» (englisch «Suicidal Ideation Monitoring») wurde in den letzten Jahren untersucht, ob digitale Technologien genutzt werden können, um Suizidgedanken festzuhalten und ein individuelles Gesundheitsprotokoll für betroffene Person zu erstellen. Im Rahmen des Nachfolgeprojekts MULTICAST sollen in drei aufeinander folgenden Teilprojekten Prädiktoren für suizidales Erleben und Verhalten untersucht und neue app-basierte Therapie-Module entwickelt werden.
Sowohl SIMON als auch MULTICAST wurden und werden an der Universität Zürich durch ein Forschungsteam rund um Professorin Kleim geleitet. Die Masterprojekte werden in Basel betreut, aber es gibt die Option das Team in Zürich kennenzulernen und sich auszutauschen und zu vernetzen. Je nach deinem Schwerpunkt im Masterstudium und persönlichen Interessen kann deine Fragestellung auf ein Thema zugeschnitten werden, zu dem bereits Daten aus SIMON oder MULTICAST vorliegen.
Fragestellungen zum Thema Suizidforschung werden im Laufe des Projekts gemeinsam in der Gruppe und in Zusammenarbeit mit der Dozierenden in Basel und Zürich entwickelt.

Dieses Masterprojekt wird von Anna-Marie Bertram auf Deutsch oder Englisch angeboten.

Sozialer Ausschluss

Masterprojekt zu sozialem Ausschluss

Sozialer Ausschluss bedeutet, von anderen Menschen ignoriert oder aussen vor gelassen zu werden. Sozialer Ausschluss kann für Betroffene ernsthafte, negative Folgen haben und wurde in vergangenen Studien mit klinisch-psychologischen Funktionsstörungen in Verbindung gebracht. Sozialer Ausschluss kann unabsichtlich erfolgen, aber auch bewusst zur Vermeidung von (negativen) Interaktionen oder als Mittel der Bestrafung eingesetzt werden. Damit lässt das Thema sozialer Ausschluss sich aus verschiedenen Perspektiven und vor zahlreichen Hintergründen untersuchen. Neben der Perspektive von Betroffenen kann auch die Perspektive der Täter*innen oder einer aussenstehenden Person betrachtet werden.
Fragestellungen zum Thema sozialer Ausschluss sollen im Laufe des Projekts gemeinsam in der Gruppe und in Zusammenarbeit mit der Dozierenden entwickelt werden.

Dieses Masterprojekt wird von Melissa Jauch auf Deutsch oder Englisch angeboten.

Verschwörung

Masterprojekt zu Understanding Conspiracy Theories Belief: A Social Psychological Approach

Conspiracy theories belief can lead to a range of dangerous outcomes, from climate change denial to vaccine hesitancy. Therefore, researchers are striving to identify factors that may drive individuals towards these beliefs. One potential predictor is low social belonging, which might influence conspiracy theories belief. This Master's project aims to explore the relationship between conspiracy theories belief, social belonging, and social exclusion. For instance:

• How are social belonging and conspiracy theories belief interconnected? Could a lower sense of belonging lead to stronger conspiracy theories belief, or do these beliefs harm the social connections a person has?
• After experiencing social exclusion, is conspiracy theories belief more appealing as a way to restore threatened needs compared to other strategies?
• Other questions pertaining to conspiracy theories belief may also be explored following further discussion.

This master's project is offered by Natalia Bogatyreva in English.

Kontakt - Team Masterprojekte Sozialpsychologie

Anna-Marie Bertram

Anna-Marie Bertram


Fotos:
Team-Fotos @ Dominik Maiori @ Abteilung Sozialpsychologie
Projekt-Fotos @ Anna-Marie Bertram @ Abteilung Sozialpsychologie